Was ist Lohndumping?

Das englische Wort «Dumping» bedeutet Preisunterbietung. Hier wird es angewendet auf den Lohn.

Lohndumping liegt vor, wenn:

  • Löhne unter den Mindestlöhnen liegen, die in einem Gesamtarbeitsvertrag festgelegt sind
  • Löhne deutlich unter dem liegen, was einer Branche üblich ist

Mindestlöhne sind verbindlich

Mindestlöhne in Gesamtarbeitsverträgen sind verbindlich. Werden sie nicht eingehalten, liegt ein Missbrauch vor. Betroffene können sich in diesem Fall an die jeweils zuständige Aufsichtsbehörde wenden.

Ausländische Arbeitskräfte sind häufig betroffen

Lohndumping kommt häufig dort vor, wo in der Schweiz aufgrund der Personenfreizügigkeit oft ausländische Arbeitskräfte eingesetzt werden. Zum Beispiel auf dem Bau oder im Gastgewerbe.

Die Konkurrenz durch billige ausländische Arbeitskräfte setzt die Löhne der Schweizer Arbeitnehmenden unter Druck. Sie kann die Gehälter in ganzen Sektoren nach unten drücken.

Lohndumping bekämpfen

Die Schweizer Behörden bekämpfen Lohndumping mit den sogenannten Flankierenden Massnahmen. Diese umfassen Kontrollen und Geldstrafen, falls Rechtsvorschriften nicht eingehalten werden.

Diese Kontrollen werden jährlich in den Wirtschaftszweigen durchgeführt, in denen Lohndumping am häufigsten vorkommt.

Die Löhne werden von zwei Kommissionen durchgeführt:

  • «Paritätische Kommissionen» der Sozialpartner auf Arbeitnehmer- und Arbeitgeberseite. Sie überwachen Tätigkeitsbereiche, die unter einen Gesamtarbeitsvertrag fallen.
  • «Tripartite Kommissionen», die sich aus Vertreter*innen des Staates und der Sozialpartner zusammensetzen. Sie kontrollieren Sektoren, in denen keine Gesamtarbeitsverträge existieren.

Autor*in

Hansjörg Schmid

Hansjörg Schmid

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