Wie Emotionen unseren Arbeitsalltag beeinflussen

Wir alle haben ständig Emotionen, gerade am Arbeitsplatz. Sie helfen uns, das Leben zu bewältigen, beflügeln uns oder machen uns krank.

Dein Chef hat dich wieder einmal aggressiv angeschnauzt. Du fühlst dich wie ein begossener Pudel. Wütend und gleichzeitig traurig. Die Emotionen übermannen dich und du kannst für eine Weile kaum noch arbeiten.

Emotionen sind mehr als Gefühle

Oft gebrauchen wir «Emotion» synonym mit «Gefühl». Die Fachwelt hingegen betrachtet Gefühle als Teil der Emotion. Zur Emotion gehören zusätzlich körperliche Reaktionen und Denkprozesse.

Körperliche Reaktionen auf Gefühle sind zum Beispiel:

  • Trauer -> Weinen
  • Freude -> Lachen
  • Angst -> Schwitzen
  • Scham -> Erröten

Emotionen helfen uns, zu entscheiden

Emotionen helfen uns, rasch Entscheidungen zu treffen. Wenn wir zum Beispiel ein gefährliches Tier entdecken, bekommen wir Angst und ergreifen die Flucht. Wenn wir ein schönes Geschenk erhalten, drücken wir unsere Dankbarkeit aus.

Das Denken und Handeln ist darum für die Fachleute fester Bestandteil der Emotion.

Emotionen sind universal

Die Forschung hat gezeigt, dass die Basisemotionen Wut, Angst, Ekel, Freude, Trauer, Überraschung und Verachtung in allen menschlichen Gesellschaften existieren und sich gleich ausdrücken. Emotionen empfinden übrigens auch Tiere.

Hier findest du eine Liste mit weiteren Emotionen

  • Hass
  • Eifersucht
  • Neid
  • Reue
  • Einsamkeit
  • Verzweiflung
  • Enttäuschung
  • Stolz
  • Zufriedenheit
  • Fröhlichkeit
  • Dankbarkeit
  • Vertrauen
  • Zuneigung

Die Emotionen entstehen in unserem Gehirn. Es erzeugt andauernd Emotionen, aber erst wenn sie in die Hirnrinde dringen, werden sie uns bewusst.

Emotionen erleben wir oft nicht in Reinform, sondern sie vermischen sich. Wie die Angst und Wut im Beispiel oben.

Emotionen beeinflussen, wie wir arbeiten

Die Emotionen gehen gerade bei der Arbeit oft hoch. Wenn sie stark sind, beeinflussen sie auch unsere Arbeit stark.

Wer vom Chef gelobt wird, wird beflügelt weiterarbeiten. Wer zusammengestaucht wird, wird nachher unmotiviert sein. Darum ist es wichtig, dass wir gut mit unseren Emotionen umgehen können.

Emotionen sind sichtbar

Da sich die Emotionen auch körperlich ausdrücken, kannst du sie schlecht verstecken. Du musst also damit leben, dass man sie dir ansieht. Aber den anderen geht es genauso – und die Emotionen machen uns ja erst zum Menschen.

Wenn die Emotionen fehlen, stehen wir nicht mehr richtig im Leben. In einer schweren Depression fühlen sich die Betroffenen zum Beispiel ganz leer.

Von der flüchtigen Emotion zum emotionalen Zustand

Emotionen kommen im Normalfall schnell und verschwinden ebenso schnell wieder. Wir erschrecken ob etwas, erkennen, dass es harmlos ist und beruhigen uns gleich wieder.

Manchmal aber verschwinden die Emotionen einfach nicht mehr. Wenn wir verliebt sind, können wir das in vollen Zügen geniessen.

Bleiben hingegen unangenehme Emotionen wie Angst, Trauer oder Eifersucht hartnäckig haften, ist dies sehr unangenehm. Fachleute sprechen in diesem Fall von emotionalem Zustand. Der Begriff «Stimmung» bringt es auch gut auf den Punkt.

Emotionen machen im Extremfall krank

Im emotionalen Zustand versuchen wir oft, Situationen zu vermeiden, mit denen wir schlechte Erfahrungen gemacht haben. Wir kapseln uns ab und werden einsam. Damit aber lösen wir das Grundproblem nicht.

Hält ein negativer emotionaler Zustand an, kann er uns stressen, den Schlaf rauben und im schlimmsten Fall krank machen. Wir stürzen in eine Depression, entwicklen eine Angststörung oder werden in eine Sucht getrieben. Extreme emotionale Ereignisse können auch Traumata auslösen.

Du kannst deine Emotionen beeinflussen

Zum Glück sind Emotionen beeinflussbar. Darum kann man Menschen helfen, die unter emotionalen Zuständen leiden oder davon krank geworden sind.

Wir empfehlen dir auch unsere Web-App «Etwas tun?!». Sie hilft dir auf spielerische Weise, besser mit deinen negativen Emotionen umzugehen (siehe weiterführender Link).

Weiterführender Link

Autor*in

Hansjörg Schmid

Hansjörg Schmid

Mehr zum Thema Arbeit und Gesundheit

Mitglied werden und profitieren

Werde Mitglied von Angestellte Schweiz und schliesse dich unseren 12'000 Mitgliedern an.